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Eine turbulente Zeit

Autorenbild: Mira MikoschMira Mikosch

Corona, das Unwort des Jahres. Dabei hat man sich bei dem Jahr 2020 so viel erhofft. Eine symmetrische Zahl, Jahr und Jahrhundert stimmen überein. Alle 101 Jahre passiert das. Wir werden es aller Wahrscheinlichkeit nach nur einmal erleben.

Und wie jedes Jahr sitze ich im Januar da und überlege was ich auf den 365 weißen, wunderschönen Seiten in meinem neuen Kapitel schreiben werde und dann bähm, kommt alles anders und jeder von uns bekommt eins auf die Fresse. So ganz unerwartet, wie aus dem Nichts. Keiner hat es kommen sehen.

Von Ohnmacht, Lähmung, Angst, Verzweiflung war bei mir alles da. Plötzlich ist sie da, diese Stille, dieser Stillstand. Für eine Woche war ich komplett blockiert.

Und dann kam allmählich die Freude wieder. Das Positive in mir kam zurück. Denn ich kann an der Situation gerade nichts ändern. Wir können daran nichts ändern. Das Einzige was hilft ist die Regeln zu befolgen und das Beste aus der Situation zu machen.

Ich lebe gerade wie ein Kind, vollkommen im Hier und Jetzt. Ich denke maximal 2 Wochen im Voraus. Weiter nicht, denn dafür passiert im Moment zu viel und jegliche Hoffnung, die man sich für die weitere Zeit macht, ist im Zweifel dahin. Keine Erwartungen zu haben, erscheint mir gerade leichter.

Und doch passieren neben all dem Schlimmen auch ganz wunderbare Dinge. Für Familien ist das eine große Chance, wie für jeden Einzelnen natürlich auch.

Eltern arbeiten gerade Hand in Hand, organisieren sich neu, wechseln sich im Home Office und der Kinderbetreuung ab. Sie arbeiten zusammen und nicht gegeneinander und wir erfahren mehr Verständnis und Wertschätzung für den jeweils Anderen.

Der Haushalt wird geteilt, die Kinder werden selbstständiger, da sie in viele Aufgaben eingebunden werden. Zähne putzen, Schuhe binden, anziehen, Tisch abräumen funktioniert auf einmal. Zeitlich ist es gerade nicht drin, sich von hinten bis vorne bedienen zu lassen, und so wachsen nicht nur wir an dieser Herausforderung, sondern auch die Kinder wachsen über sich hinaus.

Es dauerte bis wir unseren Rhythmus gefunden hatten und naja, natürlich funktioniert es nicht an jedem Tag. Aber man darf eben auch nicht vergessen, dass es auch für Kinder eine Extremsituation ist und auch sie dürfen jammern, Angst haben, traurig sein, denn gerade würden sie nichts lieber tun als mit ihren Freunden zu spielen. Alle Gefühle müssen gerade raus und das Licht am Ende des Tunnels ist zu sehen. Wir müssen durchhalten, zusammenhalten, für das große Ganze und am Ende sehen wir uns hoffentlich gesund wieder, mit neuem Lebensmut, einem größeren Miteinander auf unseren wunderschönen Planeten.


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